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Was ist eine Inselanlage?

PV-Inselanlage als Solar Komplettsystem: So gelingt der 100% autarke Inselbetrieb

Volgend artikel Unterschied Notstrom und Ersatzstrom: Der entscheidende Unterschied, den du für einen Stromausfall kennen musst

Stell dir vor, du hast Strom. Immer. Egal, ob im Gartenhaus, auf deinem Boot, im Camper oder sogar als Notstromlösung für dein Einfamilienhaus bei einem Blackout. Unabhängig von Netzbetreibern, Strompreisen und dem öffentlichen Stromnetz. Das ist keine Utopie, das ist die Freiheit einer Photovoltaik-Inselanlage.

Doch Vorsicht. Das Internet ist voll von Halbwissen, gefährlichen Billig-Sets und KI-generierten Ratschlägen, die im besten Fall nicht funktionieren und im schlimmsten Fall brandgefährlich sind.

Wir bei Verkauf-Bochum.de schieben nicht nur Kartons über die Theke. Wir konzipieren und realisieren seit Jahren autarke Energiesysteme. Aus dieser Praxis-Erfahrung wissen wir genau, wo die Fallstricke liegen und welche Fehler teuer oder sogar brandgefährlich werden. Deshalb bekommst du hier Klartext: eine Anleitung aus der Praxis, die zeigt, wie eine PV-Inselanlage wirklich funktioniert, worauf es ankommt und welche Fehler du unbedingt vermeiden musst.

Inselbetrieb vs. netzgebundene PV-Anlage: Der entscheidende Unterschied

Eine Photovoltaik-Inselanlage (auch Off-Grid-Anlage genannt) ist ein in sich geschlossenes System zur Stromerzeugung, das keine physische Verbindung zum öffentlichen Stromnetz hat. Sie funktioniert wie deine persönliche, kleine Energie-Insel.

Eigenschaft PV-Inselanlage (Autark) Netzgekoppelte PV-Anlage (Standard)
Netzverbindung Nein, komplett getrennt. Ja, immer verbunden.
Funktion Erzeugt, speichert und liefert Strom für den Eigenbedarf. Erzeugt Strom, speist Überschuss ins Netz ein.
Strom bei Nacht Ja, aus dem Batteriespeicher. Ja, aber aus dem öffentlichen Netz bezogen.
Strom bei Netzausfall Ja, funktioniert uneingeschränkt. Nein, schaltet sich aus Sicherheitsgründen ab.
Anmeldung nötig? Nein, eine echte Inselanlage ist anmeldefrei. Ja, immer (Netzbetreiber & MaStR).

Die 4 unverzichtbaren Komponenten der Inselanlagen: Von Modulen bis zum Speicher

Jede autarke Solaranlage besteht aus vier Herzstücken. Die Qualität und das Zusammenspiel dieser Teile entscheiden über Leistung, Sicherheit und Lebensdauer deines Systems.

1. Solarmodule: Deine Kraftwerke

Die Solarmodule fangen das Sonnenlicht ein und wandeln es in Gleichstrom (DC) um. Das ist der einfache Teil.

  • Worauf achten? Die Leistung wird in Watt Peak (Wp) angegeben. Moderne monokristalline Module sind heute der Standard und bieten die beste Effizienz.

Experten-Tipp

Plane lieber ein Modul mehr ein als zu wenig. Besonders im Winter ist jeder Sonnenstrahl kostbar. Die Modulfläche ist die günstigste Komponente im Gesamtsystem – hier solltest du nicht sparen.

Wichtiger Hinweis zum Winterbetrieb: In Deutschland reicht selbst eine großzügig dimensionierte Solaranlage im Winter nicht aus, um den kompletten Energiebedarf zuverlässig zu decken. Die Sonnenstunden sind extrem gering und der Ertrag bricht – je nach Region – auf nur 5-15 % der Sommerleistung ein. Für 100%-Autarkie im Winter solltest du deine Inselanlage sinnvoll mit einer zusätzlichen Energiequelle (z. B. Generator) kombinieren. 

2. Der Laderegler: Das Gehirn des Systems

Der Laderegler ist der oft unterschätzte Manager zwischen deinen Solarmodulen und deinem wertvollen Batteriespeicher. Er optimiert die Ladung und schützt die Batterie vor Überladung und Tiefentladung, was deren Lebensdauer drastisch verlängert.

PWM vs. MPPT – Der entscheidende Unterschied:

  • PWM (Pulsweitenmodulation): Günstig, aber veraltete Technik. Zieht die Spannung der Module auf die Batteriespannung herunter und verschenkt dabei massiv Leistung (bis zu 30 %). Nur für winzige Anwendungen geeignet.
  • MPPT (Maximum Power Point Tracking): Die intelligente, moderne Lösung. Der Regler sucht ständig den optimalen Arbeitspunkt der Solarmodule und wandelt die hohe Modulspannung effizient in die passende Ladespannung für die Batterie um. Das ist der einzige Standard, den wir für ernsthafte Anlagen empfehlen und verbauen.

Unsere Empfehlung

Setze immer auf hochwertige Victron MPPT-Laderegler, zum Beispiel von Victron Energy. Die Mehrinvestition holst du durch den Mehrertrag an Energie schnell wieder rein.

3. Der Batteriespeicher: Dein kWh Speicher mit modularem Aufbau

Der Akku speichert die tagsüber erzeugte Sonnenenergie, damit du sie auch nachts oder an bewölkten Tagen nutzen kannst. Hier werden die gravierendsten und gefährlichsten Fehler gemacht.

  • Blei-Säure (AGM/GEL) vs. Lithium (LiFePO4):
  • Blei-Akkus: Günstig in der Anschaffung, aber schwer, klobig und empfindlich. Du kannst meist nur 50 % der Nennkapazität nutzen, ohne die Batterie zu schädigen. Die Lebensdauer ist mit 3-5 Jahren sehr begrenzt. Bleibatterien haben ihren Anwendungszweck, jedoch empfehlen wir dir, für anspruchsvollere Anwendungen auf andere Akkus umzusteigen.
  • Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4): Die überlegene Technologie. Leichter, kompakt und extrem zyklenfest (oft über 10 Jahre Lebensdauer). Du kannst problemlos 80-90 % der Kapazität nutzen. Sie sind in der Anschaffung teurer, aber über die Lebensdauer gerechnet die deutlich wirtschaftlichere und zuverlässigere Lösung.
  • Die große Warnung vor Billig-Akkus: Der Markt wird geflutet von unzertifizierten Lithium-Akkus von No-Name-Herstellern oder selbstgebauten „DIY-Packs“. 
    Lass die Finger davon! Fehlende Sicherheitsmechanismen (BMS), schlechte Zellqualität und mangelnde Zertifikate sind ein enormes Brandrisiko. Deine Versicherung wird im Schadensfall nicht zahlen.

Unsere Empfehlung

Investiere in Sicherheit und Langlebigkeit. Wir setzen ausschließlich auf zertifizierte und systemgeprüfte Speicher wie unsere eigenen Voltsmile Speicher oder andere Markenhersteller, die für ihre Qualität bekannt sind.

4. Der Wechselrichter: Von Batteriestrom zur 230V-Steckdose

Wenn du nur 12V-Verbraucher (wie im Wohnmobil üblich) betreiben willst, brauchst du ihn nicht. Sobald du aber normale Haushaltsgeräte (Laptop, Kaffeemaschine, Werkzeug) mit 230V Wechselstrom (AC) nutzen willst, ist der Wechselrichter Pflicht.

  • Modifizierter Sinus vs. Reiner Sinus:
  • Modifizierter Sinus: Billig-Geräte, die eine treppenförmige Wechselspannung erzeugen. Viele moderne und empfindliche Geräte (Laptops, Kaffeemaschinen, Fernseher, Elektrowerkzeuge) können damit beschädigt werden oder funktionieren gar nicht erst.
  • Reiner Sinus: Erzeugt eine saubere, perfekte Sinuswelle – genau wie aus der heimischen Steckdose. Alle Geräte laufen damit problemlos und sicher.

Experten-Tipp

Vergiss modifizierte Sinus-Wechselrichter. Der Ärger und die potenziellen Schäden an deinen Geräten sind die geringe Ersparnis nicht wert. Ein reiner Sinus-Wechselrichter ist die einzig richtige Wahl für ein funktionierendes System. Auch hier sind die Geräte von Victron Energy (z. B. die MultiPlus-Serie) der Maßstab für Effizienz und Zuverlässigkeit.

Planung der Photovoltaik-Inselanlage: Wie viele kWh wirst du verbrauchen?

Eine zu kleine Anlage sorgt für Frust, eine zu große ist unnötig teuer. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du deinen Bedarf grob ermitteln.

Schritt 1: Finde deinen Energiebedarf (Wh pro Tag)

Liste alle Geräte auf, die du betreiben möchtest. Schätze deren Leistung und tägliche Laufzeit.

Verbraucher Leistung (Watt) Laufzeit pro Tag (Stunden) Energiebedarf (Wh/Tag)
4x LED-Lampen 4 x 5 W = 20 W 4 h 80 Wh
Laptop laden 65 W 3 h 195 Wh
Kleiner Kühlschrank 40 W 8 h (effektiv) 320 Wh
Wasserpumpe 50 W 0.5 h 25 Wh
Gesamtbedarf 620 Wh/Tag

Schritt 2: Berechne die nötige Batteriekapazität (Ah)

Dein Speicher muss den Tagesbedarf decken und Puffer für sonnenarme Tage bieten (Autonomietage).

  • Formel (für LiFePO4): (Tagesbedarf in Wh * Autonomietage) / Batteriespannung in V = Benötigte Kapazität in Ah
  • Beispiel (12V-System, 2 Autonomietage):
  • (620 Wh * 2 Tage) / 12 V = 103 Ah
  • Ergebnis: Du bräuchtest in diesem Fall einen LiFePO4-Akku mit mindestens 100 Ah Kapazität. Bei einem Blei-Akku müsstest du die Kapazität verdoppeln (ca. 200 Ah), da du nur 50 % entladen solltest!

Schritt 3: Bestimme die notwendige Solarleistung (Wp)

Die Module müssen den Tagesbedarf an einem durchschnittlichen Tag wieder in die Batterie laden.

  • Faustregel (für Deutschland): Tagesbedarf in Wh / Durchschnittliche Sonnenstunden = Benötigte Modulleistung in Wp
  • Beispiel (mit 3 Sonnenstunden im Schnitt):
  • 620 Wh / 3 h = 207 Wp
  • Ergebnis: Du solltest also Solarmodule mit einer Gesamtleistung von mindestens 200-300 Wp installieren, um auch in der Übergangszeit genügend Ertrag zu haben. Für den Winterbetrieb muss die Leistung deutlich höher sein.

Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest

  1. Am Speicher sparen: Wie gesagt, billige oder selbstgebaute Akkus sind eine tickende Zeitbombe.
  2. Zu dünne Kabel verwenden: Bei niedriger Spannung (12V/24V) fließen hohe Ströme. Zu dünne Kabel werden heiß, führen zu massivem Leistungsverlust und Brandgefahr. Nutze einen Kabelquerschnittsrechner!
  3. Fehlende Sicherungen: Jede Verbindung zur Batterie MUSS abgesichert werden. Ein Kurzschluss ohne Sicherung kann die Batterie zerstören und ein Feuer auslösen.
  4. Komponenten-Mischmasch: Ein High-End-Modul bringt nichts, wenn ein billiger PWM-Regler die Leistung vernichtet. Ein System ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Kaufe lieber ein abgestimmtes Komplettsystem.

Eine Inselanlage betreiben: Vom Gartenhaus bis zum Einfamilienhaus

  • Gartenhaus & Schrebergarten: Für Licht, eine kleine Wasserpumpe, Radio oder das Laden von Akku-Werkzeugen.
  • Wohnmobil, Camper & Boot: Der Klassiker für echte Freiheit. Kühlschrank, Licht, Laptop, Wasserpumpe – alles läuft autark.
  • Ferienhaus & Almhütte: Dort, wo kein Netzanschluss vorhanden oder zu teuer ist, ermöglicht eine Inselanlage modernen Komfort.
  • Notstrom für das Einfamilienhaus: Eine richtig dimensionierte Inselanlage (oft mit Victron MultiPlus und Voltsmile Speichern) kann bei einem Stromausfall wichtige Verbraucher wie Heizung, Kühlschrank und Licht am Laufen halten. Eine komplett autarke Versorgung eines ganzen Hauses ist möglich, erfordert aber eine sehr genaue Planung und hohe Investitionen.

Fazit: Deine Freiheit beginnt mit der richtigen Planung

Eine Photovoltaik-Inselanlage ist die ultimative Lösung für jeden, der nach Unabhängigkeit und zuverlässigem Strom an jedem Ort der Welt sucht.

Der Weg dorthin ist aber kein Spaziergang. Er erfordert sorgfältige Planung, ein Verständnis für die Zusammenhänge und vor allem die Entscheidung für hochwertige, sichere Komponenten. Billig kauft hier am Ende zweimal – oder riskiert im schlimmsten Fall die eigene Sicherheit.

Wenn du den Traum von der eigenen Energieinsel richtig umsetzen willst, dann bist du bei uns genau richtig.

Bist du bereit für deine Unabhängigkeit?

  • Für Einsteiger: Entdecke unsere sorgfältig zusammengestellten, bei denen alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt und sicher sind.

Für individuelle Projekte: Du hast ein größeres Vorhaben? Kontaktiere uns! Wir planen mit dir gemeinsam dein maßgeschneidertes System – von der ersten Idee bis zum fertigen Schaltplan.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur PV-Inselanlage

Muss ich eine Photovoltaik-Inselanlage anmelden?

Nein. Eine echte, autarke Inselanlage ohne jegliche Verbindung zum öffentlichen Stromnetz ist weder beim Netzbetreiber noch im Marktstammendatenregister (MaStR) meldepflichtig. Sie ist eine rein private Angelegenheit.

Was passiert, wenn die Sonne tagelang nicht scheint?

Dafür dimensionierst du den Batteriespeicher mit „Autonomietagen“. Für kritische Anwendungen kann das System zusätzlich mit einem Generator oder einer anderen Ladequelle kombiniert werden.

Wie lange hält eine Solar-Inselanlage?
  • Solarmodule: 25+ Jahre
  • Wechselrichter/Laderegler (Qualität): 10-15 Jahre
  • LiFePO4-Batterie: 10-20 Jahre (ca. 3000-6000 Ladezyklen)
12V, 24V oder 48V – was ist besser?

Je höher die Leistung deiner Anlage, desto höher sollte die Systemspannung sein. Bei höheren Spannungen fließen geringere Ströme, was dünnere (und günstigere) Kabel ermöglicht und die Verluste reduziert.

  • 12V: Ideal für Kleinanlagen (Wohnmobil, Gartenlaube).
  • 24V: Guter Mittelweg für mittelgroße Systeme.
  • 48V: Standard für große Inselanlagen und Notstromlösungen im Haus.
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